Wir bewirtschaften rund 35 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Diese teilen sich grob in 25 ha Acker-, 8 ha Grünland- und 2 ha Waldflächen auf. Dazu kommt dann noch die Hof- und Wegefläche an der Hofstelle mit ebenfalls rund 2 Hektar.
Gleich zu Beginn unserer Übernahme des Ziegelackerhofes hatten wir die Bewirtschaftung auf ökologischen Landbau umgestellt. Wir gönnten unseren Flächen die nötige Ruhe von der zuvor konventionellen und intensiven Landwirtschaft. So hatte der Boden die Möglichkeit sich zu regenerieren, die wichtigen Bodenlebewesen konnten wieder eine „Heimat“ ohne Spritzmittel finden und den Boden wieder fruchtbar machen.
Seitdem sind wieder Greifvögel, Bienen und viele, viele Regenwürmer zurückgekehrt. Dies deutet daraufhin, dass sich das Ökosystem auf unseren Flächen langsam wieder regeneriert hat.
Das Ziel unserer landwirtschaftlichen Produktion ist, die Erzeugnisse im eigenen Betrieb zu veredeln und im weiteren Schritt, innerhalb unseres Almangebotes unseren Besuchern anzubieten. Einfach almtypisch eben.
Unsere Schafe haben ihren Stall und ihre Weiden direkt bei uns an der Hofstelle. Im Frühjahr kommen dann die neuen Lämmer zur Welt und wir haben damit die Möglichkeit sie optimal zu versorgen.
Freier Zugang zu Grünland zu gewähren ist für uns als Biobetrieb natürlich selbstverständlich und wird von unserer kleinen Herde auch immer gerne genutzt. Außer es regnet in Strömen, dann ziehen sie ihren Stall doch vor …
Wir halten Schafe der Rasse „Dorper“, die ursprünglich ihre Heimat in Südafrika haben und wegen dem dortigen magereren Bewuchs der Weiden äußerst genügsam sind. Daher sind sie für unsere landwirtschaftlich benachteiligte Gegend in den Bergen besonders geeignet.
„Dorper“ sind Haarschafe und keine Wollschafe. Sie haben einmal jährlich einen Haarwechsel und müssen daher in aller Regel nicht geschoren werden, was uns arbeitswirtschaftlich selbstverständlich sehr entgegen kommt.
Video von der Geburt der Lämmer
Unser Schäfle Paula bekommt zwei Lämmer. Eines ist schon auf der Welt, das andere wird gerade geboren. Unglaublich, wie schnell diese kleinen Wollknäuel auf ihren Beinen stehen und gleich nach der „Milchtankstelle“ suchen.
Im Sommer 2020 hatten wir eine Schar Sundheimer-Hühner in einem alten Bauwagen untergebracht, die uns und unsere Gäste mit wunderbaren, frischen Eiern versorgen sollten. Leider sind sie dann krank geworden, haben daraufhin auch keine Eier mehr gelegt und so mussten wir das Projekt beenden, wollen es aber mittelfristig auf jeden Fall wieder aufleben lassen. Die Schwierigkeit dabei ist, Bio-Tiere in genügender Anzahl überhaupt zu finden.
Derzeit haben wir übergangsweise ganz normale Bio-Hühner, die uns und unsere Gäste mit erstklassigen Eiern versorgen.
Aufgrund der beschriebenen Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise, hatten wir zu Beginn auf fast allen Ackerflächen Kleegras gesät. Kleegras ist ein Gemenge aus verschiedenen Gräsern und Kleearten und aus bodenphysiologischer Sicht das Beste was einem Ackerboden passieren kann. Es wirkt Unkraut unterdrückend, sammelt durch die Kleearten Stickstoff aus der Luft und bindet ihn im Boden, der dann als Nährstoff sowohl den Gräsern als auch Folgekulturen zur Verfügung steht.
Eine zusätzliche Düngung ist somit nicht notwendig. Es entlastet damit das Grundwasser, bricht durch im Gemenge enthaltene „Tiefwurzler“ den Boden wieder auf, den der Mensch durch die Bewirtschaftung verdichtet hat und sorgt für die Fruchtbarkeit des Bodens so wichtigen Humusaufbau. Zudem erhöht es das Bodenleben und bietet einen hervorragenden Erosionsschutz. Kleegras ist also ein wahrer Alleskönner und daher für den Ökolandbau eines der wichtigsten Elemente in der Fruchtfolge.
li: Elefantengras im Sommer | re: Elefantengras Anfang Winter
oben li: Ernte mit Spezialmulcher | oben rechts: Rundballenpressen | unten: Verkaufsfertige Säcke
Auf rund 2,5 ha Fläche bewirtschaften wir „Miscanthus“ als Dauerkultur. Besser bekannt ist diese Kultur unter den landläufigen Namen „Elefantengras“ oder „China-Schilf“. Tatsächlich handelt es sich um eine schilfartige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 4 Metern erreicht und sich über Wurzelrhizome vermehrt.
Geerntet wird der Stängel in Form von Häckselgut in erster Linie als Heizstoff, da es einen ähnlichen Heizwert wie Holz besitzt und ebenfalls CO2-neutral genutzt werden kann. Es wird aber auch als Einstreu in der Pferdehaltung eingesetzt, da es nassrutschfester ist, als z.B. Stroh und es den Pferden nicht schmeckt. Oft ist eine neu eingestreute Pferdebox sonst ganz schnell wieder leer …
Miscanthus wird einmal gepflanzt und kann dann mindestens 25 Jahre lang geerntet werden. Eine Düngung ist nicht notwendig, da die Blätter im Herbst bzw. Winter abfallen und so zum Humusaufbau und für neue Nährstoffe sorgen. Geerntet wird jährlich im März oder April solange die neuen Triebe der Pflanze noch nicht zu sehen sind, entweder mit einem herkömmlichen Maishäcksler oder neuerdings mit Spezialmulcher, die das Erntegut unmittelbar nach dem „häckseln“ auf einen Schwad legen, so dass es mit üblichen Ballenpressen im Nachgang aufgenommen werden kann.
Mit diesem nachwachsenden Rohstoff wollen wir in naher Zukunft unseren Wärmebedarf auf unserer Alm decken und tragen damit dann zur Reduzierung von Treibhausgasen bei. Miscanthus ist für uns somit eine ökologische Wärmequelle, das mit einem Heizwert wie Holz damit vollständig in unser Bio-Konzept passt.
Elefantengras ist aber auch sonst vielfältig verwendbar. Hier ein paar Beispiele:
Auf den direkten Ackerflächen am Almgelände, befindet sich unser Gemüsebau. Dort gibt es jährlich wechselnd, zum Beispiel Kartoffeln, Kürbisse, div. Kohlarten, Gurken, Bohnen, Karotten und und und. Wie unsere anderen Erzeugnisse auch, können diese Produkte von unseren Gästen beim Aufenthalt auf der Alm genossen oder mit nach Hause genommen werden.